In den Videoskulpturen LEVEL, SCREEN und SWAYING untersuchen Performerinnen den medialen Bild-Innenraum eines Flachbildmonitors und dessen gläserne Grenze. Yvon Chabrowski zeigt die Körper der Performenden in Lebensgröße. Dadurch schafft sie eine Unmittelbarkeit des Gegenübers, das weniger Bild als lebendiger Körper ist. Fast könnte man meinen, die Körper berühren oder um sie herumgehen zu können. Und doch ist immer etwas dazwischen, eine zunächst unsichtbare Glasscheibe, die trennt, gegen die der Körper prallt, auf der der Körper liegt oder steht. Der Screen ist Stütze und Grenze, Schnittstelle und Projektionsfläche. Die Videoskulpturen geben ein alternatives mediales Vorbild im Spannungsfeld medialer Bildproduktion und physischer Erfahrung an die Hand, zu dem Betrachtende sich körperlich ins Verhältnis setzen können.
Preisträgerin
1. Preis (Versuchsanordnungen)
Yvon Chabrowski studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Timm Rautert und Florian Ebner sowie an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Lyon. Sie absolvierte die Meisterklasse bei Peter Piller in Leipzig. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt. 2019 erhielt sie ein Stipendium der Hansestadt Rostock und für 2020 ein Stipendium der Villa Serpentara in Olevano bei Rom. In ihren Arbeiten beschäftigt sich Chabrowski mit medialen Bildformeln, die sie aus deren Kontexten heraus löst und dadurch verfremdet und greifbar macht. Ihre Arbeiten vermitteln ein Bewusstsein für die Grammatik und das Eigenleben allgegenwärtiger Medienbilder.