Die Herstellung von handelsüblichen Platten aus Bambus verursacht ca. 40% Verschnitt, zudem verliert Bambus dabei seine Leichtigkeit. Das gab den Anstoß, die Bambusrohre in schräge Stücke zu schneiden und zwischen zwei Plattenmaterialien zu verleimen. Die Schräge vergrößert die Klebeflächen und versperrt die Kräfte. Eine Fachwerkkonstruktion aus Bambus zwischen zwei Oberflächenmaterialien ermöglicht ein gutes Verhältnis zwischen Eigengewicht und Formstabilität. Die Eigenschaften von Bambushalmen werden in ein Flächenmaterial übertragen. Die Höhe und die Konstruktionen der Mittelschicht sowie der Oberflächenmaterialien sind variabel und bieten ein breites Spektrum an individuellen Möglichkeiten. Das selbsttragende Material ermöglicht auch andere spezifische Anwendungen mit größeren Materialspannweiten wie Vordächer, Bühnen, Kulissen, Schiffsinnenausbau oder Fahrzeugausbau sowie andere Konstruktionen mit dem Anspruch auf Leichtigkeit und Tragfähigkeit. Die Stabilität der Konstruktion wurde unter Laborbedingungen getestet. Nachdem das Material unter einer hundertfachen Krafteinwirkung des Eigengewichts zusammenbrach wurde der Test abgebrochen. Bei der siebzigfachen Krafteinwirkung des Eigengewichts auf die CONBOU-Platte bleibt diese unversehrt.
Preisträger (Erster Preis)
Wassilij Grod ist Designer und Entwickler. Er hat an der Bauhaus Universität Weimar Produktdesign studiert. In China hat er sich mit den Produktionsstätten, dem Material und der Tradition von Bambus vertraut gemacht, wodurch er die Grundlagen für seine Bambusarbeiten schuf. Seit 2008 gestaltet er materialgerechte Anwendungen aus dem Rohstoff Bambus.