Wettbewerb 2016

DE
Studio Umschichten

Precycling

 

Eine Zusammenarbeit mit Alper Kazokoglu, Lukas Lendzinski, Peter Weigand.

Wie können wir in Produktions- und Verwertungskreisläufe eingreifen, so dass weniger Müll produziert und nachhaltiger mit Ressourcen umgegangen wird? 

Precycling ist eine Material- und Designstrategie, die unter Berücksichtigung hoher ästhetischer Ansprüche für einen sorgsamen Umgang mit unseren Ressourcen plädiert. Sie wird zur Produktion von Raum und Möbeln eingesetzt. Halbfertigprodukte der Industrie werden zwischengenutzt und nach temporärer Nutzung in ihre ursprünglichen Produktionszyklen rückgeführt. Gestaltung wird wie ein zu organisierender Stoffwechselprozess betrachtet, der nach reversiblen und veränderbaren Bautechniken fragt. Precycling setzt auf maximale Lokalität: Zunächst werden alle im Umkreis des Produktionsortes anzutreffende Materialien als potentielles Baumaterial in Betracht gezogen. Durch ein so geschaffenes Korsett (mit den zur Verfügung stehenden, lokalen Materialien zu gestalten) wird der Begriff des „Bauens im Bestand“ erweitert. Neben der Designleistung geht es auch um eine Vertrauensbildung zu Produzenten oder Händlern sowie der Organisation der Logistik. Dabei wird das Material neben seinen physischen Eigenschaften zum Forum für Verhandlung von sozialen und politischen Prozessen.

 
Preisträger
1. Preis (Versuchsanordnungen)

 

Biografie

Umschichten ist ein Designstudio mit Sitz in den Wagenhallen in Stuttgart. Umschichten arbeitet mit provisorischen Architekturen, um lokalen Wünschen, Ideen und Leidenschaften zum Ausdruck zu verhelfen. Das Studio interessiert sich für das Verhältnis zwischen Mensch und Material, für urbane Identitäten und die Frage, wie verschiedene soziale und kulturelle Gruppen in einer Stadt repräsentiert werden. Zu Umschichten gehören Lukasz Lendzinski, Alper Kazokoglu und Peter Weigand.